Sommer, Sonne und Berlin-Marathon? Das passt nur scheinbar nicht zusammen. Schon knapp zwei Monate vor dem traditionellen Lauf im September finden diese Woche die Leichtathletik Europameisterschaften in Berlin statt. Heute Sonntag standen die Marathonläufe der Frauen und Männer auf dem Programm. Tadesse Abraham kann heute ausser seinem Geburtstag auch noch den Titel des Vize-Europameisters feiern, Martina Strähl wurde bei den Frauen mit neuer PB Siebte und Chrigel finishte in 2:19:00 deutlich in der ersten Ranglistenhälfte auf dem 27. Rang.
Im Rennen der Frauen, dessen Start um 9:05 Uhr erfolgte, zeigte sich Martina Strähl von Beginn an sehr präsent in der Spitzengruppen, deren Tempo von ihr bestimmt wurde. Im Verlauf des Rennens, welches unter immer heisser werdenden Bedingungen stattfand, büsste Martina etwas Boden auf die Spitze ein. Sie beendete das Rennen aber in der neuen PB von 2:28:07 h auf dem 7. Rang.
Das Rennen der Männer wurde vom Belgier Koen Naert mit neuem EM-Rekord in 2:09:51 gewonnen. Erster Verfolger war der Schweizer Teamleader Tade Abraham, der das Rennen gut 1’30 min später beendete. Er zeigte sich erfreut über die Silbermedaille, die er im Rennen gewann, welches für ihn schwierig zu laufen war, weil sich die ganze Konkurrenz ob seiner Favoritenrolle auf ihn konzetrierte und ihm den grössten Teil der Tempoarbeit überliess. Diese zu übernehmen war er bereit, weil er es nicht auf einen Endspurt ankommen lassen wollte.
Chrigel finishte in 2:19:00 h als zweitschnellster Schweizer auf dem 27. Rang. Sowohl Zeit als auch Rang sind bei den äusseren Bedingungen, welche herrschten, sehr beachtlich. Typisch für ckr’s Einsätze an Grossanlässen befand er sich kurz nach dem Start des Rennens in den hintersten Regionen des Starterfeldes und liess sich davon nicht wahnsinnig machen. Es entzieht sich unserer Kenntnis, ob dies vom Schweizer Team so abgemacht war, aber nach dem Start liefen alle Schweizer ausser Tade in der Gruppe um Langsamstarter und Mister „negative split“ Kreienbühl. Diesem Titel wurde Chrigel auch heute, bei immer höher werdenden Temperaturen, gerecht. Den Halbmarathon passierte er in ca. 1:10 h, die zweite Hälfte absolvierte er eine Minute schneller, rollte das Feld wie meistens von hinten auf und stiess in 2:19:00 noch in die erste Ranglistenhälfte, auf Rang 27. vor. Im Interview mit SRF zeigte sich Chrigel sehr zufrieden mit seinen Rennen und schwärmte von der tollen Stimmung, die auch wegen der vielen lautstarken Schweizer Fans mit ihren Kuglocken auf der Strecke herrschte.
Über den weiteren Verlauf des EM-Tages befragt, sagte ckr, dass er sich nun etwas ausruhe und am Abend noch mit Familie, Freunden und dem Fanclub feiern werde. SRF-Experte Viktor-Röthlin meinte draufhin, dass man als Athlet nach einer solchen Anstrengung vor allem müde sei und die Läufer heute wohl nur noch auf ihren Stühlen sitzen werden. Da kennt er Chrigel eher schlecht. „Wer schneller läuft kann länger feiern und die Lichter werden von ckr gelöscht“ charakterisiert Chrigels Tatendrang nach seinen Marathonläufen ziemlich gut.
Chrigel, vielen Dank, dass du diesen Sonntag für die anwesenden Fans zu einem besonderen Tag hast werden lassen und herzliche Gratulation zu einer weiteren sportlichen Höchstleistung. Die Fangemeinde ist gespannt, wie es mit dem Sportler Kreienbühl weitergehen wird. Das nächste, kurzfristige Ziel ist der Altstätter Städtlilauf am 8. September. Alle Jahre wieder, wir freuen uns darauf.